9. Juli 1962 – Operation „Starfish Prime“

Heute vor sechzig Jahren wurde die Erde von einem der größten geomagnetischen Stürme getroffen. Doch der kam nicht von der Sonne. Am 9. Juli 1962 zündete das US-Militär einen thermonuklearen Sprengkopf mit einer Sprengkraft von 1450 kT TNT-Äquivalent in einer Höhe von 400 km. Zur Durchführung des Testes wurde eine Thor-Rakete mit einem Atomsprengkopf vom Johnston-Atoll aus gestartet, das im Pazifik rund 1300 km südwestlich von Hawaii liegt.

„Starfish Prime“, so der Name dieses Kernwaffentests, war ein Höhentest des Wasserstoffsprengkopfes W-49, der die Auswirkungen des elektromagnetischen Impulses untersuchen sollte. Was dann geschah, überraschte alle. Die durch „Starfish Prime“ ausgelösten Folgen waren weit stärker als erwartet, viele der eingesetzten Messgeräte fielen aus. Von Hawaii bis Neuseeland wurden Polarlichter gemeldet. KW-Radios verstummten, in Honolulu gingen 300 Straßenlaternen aus, wodurch wiederum mehrere Einbruchsalarmanlagen ausgelöst wurden. Es kam zu einem Ausfall einer Richtfunkstrecke, dadurch wurden zeitweilig die Telefonverbindungen zwischen Kauai und den anderen Hawaii-Inseln unterbrochen. Die freigesetzte Röntgenstrahlung führte zu einer mehrere Jahre lang nachweisbaren Ionisation der Magnetosphäre, wodurch sieben Satelliten funktionsuntüchtig wurden. So wurde zum Bespiel Ariel-1 nach vier Tagen wegen Leistungsabfall und Ausfall eines Rekorders unbrauchbar.

Das Foto zeigt die Aurora, die von „Starfish Prime“ erzeugt wurde – aufgenommen aus einem Aufklärungsflugzeug (U.S. Air Force 1352nd Photographic Group, Lookout Mountain Station. Courtesy of US Govt. Defense Threat Reduction Agency – gemeinfrei)

Quelle: darc.de

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Drahtlose Datenübertragung mit schnellen Neutronen

Es gibt Konstellationen, bei denen eine Signalübertragung per Kabel oder mittels elektromagnetischer Wellen riskant bzw. unmöglich ist, während neutrale Partikel – Neutronen – keine Probleme haben. Beispielsweise Reaktorsicherheitsbehälter und metallische Schiffsstrukturen können so ohne riskante Durchbrüche überbrückt werden.

Der Umgang mit Neutronen ist andererseits nicht trivial: Neutronenquellen sind gefährlich und Neutronen sind nicht so einfach zu detektieren. Wissenschaftler der britischen Lancaster University und des Jožef-Stefan-Instituts in Slowenien ist es dennoch gelungen, mit schnellen Neutronen Daten drahtlos zu übertragen und zu empfangen. Sie nehmen an, dass ihre Technologie für Nischenlösungen in integrierte Bausteine verbaut werden kann und dabei nur geringe Strahlenbelastungen auftreten. Einen ersten erfolgreichen Versuch haben sie in einem Fachaufsatz dokumentiert.

Quelle: funkamateur.de (DL2MCD)

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