“Digitale Dividende”: Nun wollen Behörden die DVB-T2-Frequenzen

Seit über 20 Jahren sehen sich öffentlich-rechtlicher Rundfunk und Telecom-Unternehmen als Konkurrenten. Zunächst in Sachen Internet, das nach Ansicht mancher Intendanten dem Rundfunk dienen sollte und nicht der Telekommunikation, doch dann konkret bei den UHF-Fernsehfrequenzen: Die oberen Kanäle wurden durch die frequenzsparende Digitalübertragung frei (“digitale Dividende”) und neu dem Mobilfunk zugewiesen für LTE.

Doch mit der Weltfunkkonferenz 2023 (WRC-23) stehen nun auch die Frequenzen des UHF-Band IV von 470 bis 694 MHz zur Verhandlung, die den Rundfunksendern noch zur terrestrischen Fernsehübertragung (DVB-T2) verblieben sind. Und inzwischen [DWDL.de] wollen auch Polizei/Feuerwehr/Katatstrophenschutz (BOS) und Militär ins bisherige Fernsehband.

Ende 2021 haben sich ARD, ZDF, Deutschlandradio und die im Vaunet organisierten Privatsender mit SennheiserMedia Broadcast, der Initiative SOS – Save Our Spectrum, dem Zentralverband der Elektroindustrie und den Landesmedienanstalten zur Allianz für Rundfunk- und Kulturfrequenzen zusammengeschlossen: Die drahtlosen UHF-Mikrofone, wie sie auf Konzerten, Kongressen und in Kirchen genutzt werden, senden in den Lücken zwischen den Fernsehkanälen. Sie mussten schon einmal umziehen bei der Umstellung auf DVB-T2 und der Preisgabe von Band V, mit dem Verlust von Band IV wäre für sie endgültig Sendeschluss. Auch für 5G-Broadcast werden die klassischen Fernsehfrequenzen benötigt. Doch während einige Teile der Politik zum Rundfunk halten, sehen andere die innere Sicherheit ohne die Freigabe der DVB-T2-Frequenzen gefährdet.

Auf der Branchenmesse Anga Com wurde im Panel “Die Zukunft der Rundfunk- und Kulturfrequenzen” der bisher im Verborgenen schwelende Streit öffentlich. Die Rundfunksender beklagen [cablevision-europe.de] dabei, dass BOS und Militär ihre Bedarfsanmeldung nicht einmal begründen wollen, weil “geheim” und so alle Bemühungen um eine Lösung blockieren.Die Bundesnetzagentur will eine kooperative Nutzung – nur wie sähe die dann aus? Wenn in Notsituationen wie dem Hochwasser in der Eifel Rundfunkfrequenzen den Mobilfunk- und/oder Hilfsdiensten übertragen würden, wäre dies ja keine für die Bevölkerung wirklich hilfreiche Lösung, die genau dann plötzlich von Rundfunkdiensten abgeschnitten wäre, wo diese besonders wichtig würden.

Quelle: funlamateur.de (DL2MCD)

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Wegbereiter für die Nutzung der GSM/GPRS-Technologie auf den Amateurfunkbändern

Könnten künftig die aus dem Mobilfunkbereich bekannten GSM/GPRS-Technologien auf den Amateurfunkfrequenzen Anwendung finden? Die private Stiftung Amateur Radio Digital Communications (ARDC) fördert mit 249.424 € diese Entwicklung. Der DARC e.V. als Förderungsempfänger beauftragt nun Osmocom (Open Source Mobile Communications) mit der Erstellung eines entsprechenden Clients.

Osmocom ist in der Lage, Open-Source-Projekte im Bereich der Mobilfunkkommunikation mittels SDRs-Technik zu realisieren. Schon vor einiger Zeit erkannte Osmocom eine Lücke zwischen den vielversprechenden Open-Source-Entwicklungen in der Mobilfunktechnologie der vergangenen zehn Jahre und den Anforderungen, diese im Kontext des Amateurfunks nutzen zu können. Mit Hilfe der Förderung kann nun Software entwickelt werden, um die GSM/GPRS-Technologie auf Amateurfunkbändern nutzbar zu machen. Als SDR-Hardware eignen sich z.B. der LimeSDR- oder die USRP-Serie. Wie beim Mobilfunk soll die Netz-Infrastruktur auf Zellen beruhen, um Telefonieanwendungen zu ermöglichen.

Die Osmocom-Entwickler werden ihre langjährige Erfahrung in der Erstellung von Open-Source-Software für die mobile Kommunikation nutzen, um das Projekt anzugehen. Die Ergebnisse werden ebenfalls wieder Open-Source Software.

Der gesamte Entwicklungsprozess findet in der Osmocom-Entwicklergruppe statt. Zur Begleitung der Arbeiten werden öffentlich zugängliche Ressourcen wie Redmine Issue Tracker, Gerrit Code Review Platform, Mailinglisten, IRC-Channel usw. verwendet. Einmal abgeschlossen, wird das Projekt eine spätere Entwicklung ermöglichen, bei der EGPRS/EDGE mit 8PSK in einem schmalbandigen Datenkanal übertragen werden kann. Weitere Informationen zu Osmocom findet man auf der Webseite https://osmocom.org/.

Quelle: darc.de (https://www.ampr.org/grants/grant-paving-the-way-to-use-gsm-gprs-technology-on-amateur-radio-bands)

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23. Europatag der Schulstationen – ein erster Rückblick

Am Donnerstag, dem 5. Mai, waren von 08:00 bis 18:00 UTC viele Ausbildungsrufzeichen (DN) und Clubstationen an Schulen auf den Amateurfunkbändern QRV. Der Europatag der Schulstationen des AATiS e.V. war – aus Sicht der DARC-Teilnehmer – ein voller Erfolg. Derzeit wird der Wettbewerb von AATiS-Mitglied Peter Eichler, DJ2AX, ausgewertet.

Viele Schulen und Clubstationen nutzten die Gelegenheit, sich über den Amateurfunk auszutauschen und Gleichgesinnte zu treffen. In ganz Deutschland nahmen verschiedene Schulen an dieser Veranstaltung teil. Per Mailingliste standen die teilnehmenden Stationen vorab in Verbindung. Auch Skeds wurden über die Liste direkt vereinbart, was zu einigen langen QSOs führte.

Die Schüler hatten eine Menge Spaß und konnten ihr Wissen praktisch anwenden. An vielen Schulen und auch in Berlin freuten sich die Schüler über die Kontaktaufnahme mit DPØGVN, der Station auf der deutschen Forschungsstation Neumayer Station III in der Antarktis.

“Dieser Tag war ein voller Erfolg und weitere Aktionen dieser Art werden folgen”, so der AJW-Jugendreferent Florian Schmid, DL1FLO. Derzeit werden Erfahrungsberichte und Rückmeldungen per E-Mail an pressestelle@darc.de gesammelt, die in den CQ DL-Abschlussbericht in der Ausgabe 7/22 einfließen werden.

Quelle: darc.de

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