Maximum des Meteorschauers Perseiden am 13. August

Bildquelle: miss.at

Relativ hohe Fallzahlen noch bis 15. August

Es ist wieder soweit: Der vom Komet 109P/Swift-Tuttle gespeiste und in Bezug auf die durchschnittliche Länge der Reflexionen ergiebigste Meteorschauer des Jahres – die Perseiden – gibt seine Vorstellung. 2022 wird ein mehrere Stunden anhaltendes Maximum am 13. 8. gegen 0100 UTC erwartet. Allerdings wird wie schon 2021 auch diesmal mit einem eher mäßigen Auftritt des Schauers gerechnet: Die üblichen 100 sichtbaren Sternschnuppen pro Stunde werden wohl nicht erreicht werden, stattdessen vielleicht eher 20 bis 30. Erst 2027 soll es mit den Reflexionszahlen dann wieder aufwärtsgehen.

Der Vollmond am 12. August schafft leider sehr ungünstige Bedingungen für visuelle Beobachtungen, sodass nur sehr helle und entsprechend seltene Sternschnuppen zu sehen sein dürften. Wenigstens wird aufgrund der derzeitigen Hochdruckwetterlage keine Bewölkung stören. Eine sehr schöne Erläuterung von Begriffen wie Feuerkugel, Meteor, Meteorid, Meteorit, Sternschnuppe etc. ist bei Wikipedia nachzulesen.

Relativ hohe Fallzahlen treten jedoch nicht nur am 13.8., sondern im Zeitraum vom 9. bis 15. August auf, wie uns eine sehr aufschlussreiche Dokumentation des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt aus dem Jahr 2020 lehrt. Bereits gestern und heute kamen auf 2 m mehrfach längere Reflexionen bis hin zu 30 s durch.

Für uns Funkamateure sind jedoch auch die schwachen, nicht sichtbaren Sternschnuppen nutzbar, weshalb sich immer noch gut akzeptable Meteorscatter-Verhältnisse einstellen werden!

Bursts von mehreren Sekunden bis über 1 min Dauer sind selbst im 2-m-Band typisch für diesen Schauer. Auf 70 MHz und 50 MHz sind die Reflexionen demgegenüber noch merklich häufiger und auch anhaltender, da aufgrund der niedrigeren Frequenzen eine schwächere Ionisation der Meteorspur bereits ausreicht. Deshalb eignen sich die Perseiden auf diesen Bändern besonders für SSB-Versuche, denn mitunter kann ein QSO innerhalb eines einzigen langen Bursts komplettiert werden.

Perseiden-Meteoroiden gehören mit etwa 59 km/s zu den schnelleren ihrer Art (beispielsweise treten die Geminiden im Dezember mit nur 39 km/s in die Atmosphäre ein). Aus diesem Grunde verglühen sie bereits am oberen Ende der E-Schicht, was letztendlich zu einem größeren Funkhorizont führt: Der Schauer ist also besonders geeignet für Weitverbindungen über 2000 km. Dank der WSJT-Modes FSK441 und MSK144 reichen hier auch sehr kurze Reflexionen aus, um die notwendigen Daten zu übermitteln. Um gegenseitiges QRM bei nahegelegenen Stationen zu vermeiden, sollte auf 2 m in MSK144 allerdings nicht die 15-s-Option für die Sende-/Empfangsperioden gewählt werden, da in FSK441 ausschließlich in 30-s-Sequenzen gearbeitet wird. Aus dem gleichen Grunde hat sich etabliert, dass Mitteleuropa – und damit auch DL – bei CQ-Rufen stets in der zweiten Periode sendet, also Sekunde 30 bis 60 der vollen Minute.

Quelle: funkamateur.de (DF2ZC, DL2RD)