PropLab Pro 3.2: Ausbreitungsprognose zeigt nun auch Backscatter

Quelle: dk8ok.org

Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist PropLab der Goldstandard unter den Ausbreitungsprognosen für Kurzwelle. Die Berechnungen basieren auf der Internationalen Referenz-Ionosphäre IRI2007 und errechnen die Ausbreitung nach dem sogenannten Raytracing-Konzept.

Hierbei werden die nach Elevation und Azimut unterschiedlichen „Funkstrahlen“ verfolgt (tracing) und jeder Strahl einzeln entsprechend des regionalen Zustands der Ionosphäre berechnet. Diese Kalkulation kann schnell in zwei Dimension erfolgen oder – mit mehr Rechenaufwand – auch in drei Dimensionen. Letztere zeigt die realitätsnahe Aufspaltung des elektromagnetischen Feldes in o- und x-Strahlen sowie ihren unterschiedlichen Weg durch die Ionosphäre. Das ist nicht nur für die Prognose von Mehrwegausbreitung wichtig, sondern zeigt auch Großkreisabweichungen.

Noch näher an die Realität rückt nun ein kostenloses Update der Version 3.2: Es berücksichtigt erstmals auch die nicht zu vernachlässigende Rückstreuung (Backscatter). Sie sorgt besonders bei starken Signalen u. a. für eine bisher von keiner Software prognositizierte Auffüllen der „Toten Zone“. Den Unterschied zeigen die beiden Abbildungen anhand des Senders Issoudun/Frankreich, der mit 500 kW auf 15 300 kHz Richtung Algerien sendet und dessen Signal innerhalb Zentraleuropa mehr oder minder in der Toten Zone liegt – einmal ohne die Berücksichtigung von Backscatter (links), ein andermal allein den Backscatter-Fußabdruck. Beide Darstellungen lassen sich auch kombinieren.

Quelle: funkamateur.de (Nils Schiffhauer, DK8OK, dk8ok.org)