Gut empfangbar nach Erhöhung der Sendeleistung
Mitte der 1960er-Jahre kaperte Radio Caroline eine Mittelwelle und sendete fortan von einem in der Nordsee ankernden Schiff Musikprogramme für junge Hörer in Großbritannien und auf dem europäischen Festland. Heute strahlt der einstige Piratensender seine Programme direkt aus Großbritannien aus, darunter auf der ehemaligen BBC-Mittelwelle 648 kHz.
Nachdem Radio Caroline den Sendebetrieb vom Schiff Ross Revenge im Jahr 1990 eingestellt hatte, hielt ein Unterstützerkreis das bei Radiofans bekannte Projekt am Leben. Das Programm der Station wird heute weltweit per Internet sowie in Großbritannien über terrestrisches Digitalradio und analog auf der Mittelwelle 648 kHz AM verbreitet. Letzteres seit 25. November 2017 zunächst mit 1 kW sowie mit Zustimmung seitens der britischen Frequenzbehörde Ofcom seit Herbst dieses Jahres mit 4 kW.
Der neue MW-Sender ist ein Harris DX25U und stand zuvor in den Niederlanden für Ausstrahlungen auf 828 kHz. Das Programm von Radio Caroline wird nun mit 4 kW über eine Rundstrahlantenne am Standort Orfordness in Großbritannien gesendet. Auch in Teilen Deutschlands ist die Station seit Inbetriebnahme des neuen MW-Senders abends gut aufzunehmen.
Zwar kommt es regional weiterhin zu Gleichkanalstörungen durch Radio Murski Val (10 kW) aus Slowenien, diese lassen sich aber oft mithilfe einer Rahmenantenne ausblenden. Da in Deutschland die Mittelwelle nur noch von einigen Kleinstsendern mit geringer Reichweite genutzt wird, bietet 648 kHz eine Gelegenheit für Empfangstests in diesem Wellenbereich.
Quelle: funkamateur.de (Red. FA/-joi)