OTTO BÜRGER IM ALTER VON 99 JAHREN GESTORBEN

Quelle: WAZ
Der passionierte Heimatforscher Otto Bürger fand allerhand über seine Geburtsstadt Langenberg heraus. Nun ist er im Alter von 99 Jahren gestorben
Otto Bürger ist tot. Wie die WAZ erfuhr, hielt sich der 99-Jährige zuletzt in einem Krankenhaus auf.
Otto Bürger war ein ungewöhnlicher Mensch, schrieb ihm der ehemalige Langenberg-Redakteur der WAZ, Alfons van Bevern, zu seinem 95. Geburtstag: Gelernt hat er Kaufmann, unter anderem bei Colsman & Seiffert. Ein Unternehmen (Seidenbandweberei), das heute kaum noch einer kennt. Später war er dann Prokurist bei einem Wuppertaler Unternehmen.
Bekannt als Lokalhistoriker
Bekannt wurde Otto Bürger aber vielmehr durch sein Steckenpferd: Heimatkunde. Mit Friedrich Jansen gemeinsam gründete er die heimatkundliche Sammlung im Alten Rathaus. Zwei Bücher waren es, die ihn dazu gebracht haben, sich mit Heimatgeschichte auseinanderzusetzen. „Eins von Ophüls“, sagte er im Juni 2021 im Gespräch mit der WAZ. Und das andere sei von Ludwig Bender, veröffentlicht 1879, und befasse sich mit der Geschichte der Herrschaft Hardenberg.
Als Mitglied des Arbeitskreises Alt-Langenberg stürzte er sich dann in das Hobby Heimatforschung. Eines der ersten Resultate: Das Buch „Beiträge zur Heimatgeschichte von Langenberg“, erschienen 1989, herausgegeben von der Sparkasse. Für das Buch „Villen in Langenberg“ hat er ebenfalls ein Kapitel beigesteuert: „Leinen, Bänder und Seide aus Langenberg/Rhld.“ heißt das. Weitere Veröffentlichungen folgten.
Umfangreiches Wissen gesammelt
„Otto Bürger“, schrieb der Kollege Alfons van Bevern zu seinem 95., „fand soviel über Langenberg heraus, dass man ihn auch den zweiten Ophüls nennen könnte.“ oder auch „Mr. Alt-Langenberg“. Wer auch immer etwas über die Geschichte der Seidenweberstadt wissen wollte, fand bei ihm offene Ohren.
Und brauchte Zeit, denn Otto Bürger konnte viel berichten: Etwa davon, wie der Eisenbahnwagen auf die Eichenkreuzhöhe kam. Zehn Pferde brauchte es, um den Waggon den Berg hinauf zu ziehen. Oder wie Texas in Langenberg zu seinem Namen kam: Das, so hat er es aufgeschrieben, hängt mit einem streitlustigen Ehepaar zusammen, das in den 1920er Jahren das einzige Haus in diesem abgelegenen Bereich der Klippe bewohnte.
Material ans Archiv gespendet
Geboren worden ist Otto Bürger 1922 am Schmachtenberg in Langenberg und lebte dort auch bis zum Schluss. Kurz nach seinem 80. Geburtstag hat er seine gesammelten Unterlagen dem Stadtarchiv vermacht. Archivar Christoph Schotten persönlich holte damals 30 Bücher und 30 Hebelordner voller Material aus Langenberg ab.
Quelle: WAZ
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