Der Weltraum ist für Geräte und Menschen gefährlich. Neben heftigen Temperaturschwankungen und Strahlung nimmt eine menschengemachte Gefahr zu: Weltraummüll.
Über 23 000 Objekte von der Größe eines Softballs oder größer werden rund um die Uhr überwacht, um mögliche Kollisionen mit Satelliten und der Internationalen Raumstation (ISS) zu erkennen. Eine Reihe von winzigen Objekten − von Gesteins- oder Staubpartikeln bis hin zu abgeplatzten Farbresten von Satelliten − sind zu klein, um überwacht zu werden. Obwohl Vorsichtsmaßnahmen und Ausweichmanöver getroffen werden, um die ISS und ihre Besatzung zu schützen, kommt es immer wieder zu Zusammenstößen mit solch winzigen Objekten.
Ein solcher Treffer wurde während einer Routineinspektion des kanadischen Roboterarms Canadarm2 am 12. Mai 2021 festgestellt. Der Arm blieb glücklicherweise funktionsfähig, hat nun allerdings ein Loch von etwa 5 mm Durchmesser.
Weltraumschrott ist ein zunehmendes Problem, entstanden durch versehentliche und auch absichtliche Kollisionen. Er könnte dazu führen, dass bestimmte Satellitenbahnen nicht mehr nutzbar sind. Bei den Umlaufbahnen in 800 km Höhe, in denen sich die LEO-Satelliten (Low Earth Orbit) bewegen, ist bereits eine alarmierende Mülldichte entstanden.
Für Projekte wie Internet aus dem All von Starlink, Amazon und anderen sollen fünfstellige Satellitenzahlen in diese Höhen geschossen werden. Diese werden wahrscheinlich für Verschlechterungen bei astronomischen Beobachtungen und eine steigende Gefahr von Kollisionen sorgen. Selbst wenn sie am Ende ihrer Lebensdauer Richtung Erde geschickt werden, um in der Atmosphäre zu verglühen, könnte ihr hoher Aluminiumgehalt die Ozonschicht beschädigen und zu einem wieder wachsenden Ozonloch führen, wie der kanadische Professor Aaron Boley befürchtet [space.com].
Quelle: funkamateur.de (DL2MCD)