Softwareupdates hatten Hubble-Teleskop lahmgelegt

NASA.gov

Das Hubble-Weltraumteleskop hat seinen wissenschaftlichen Betrieb wieder aufgenommen, nachdem sie sich in Folge eines Software-Updates abgeschaltet hatte: Dieses versuchte, an eine Stelle im Computerspeicher zu schreiben, für die es keine Berechtigung hatte. Der Hauptflugcomputer ging daraufhin am 7. März automatisch in den Safe Mode. Das Wiedereinschalten durch die Kontrollstelle am Boden wurde dadurch erschwert, dass die Temperaturen im Teleskop ohne Betrieb stark absanken.

Doch die Störung hatte auch einen Nutzen, denn es wurden so weitere Fehler entdeckt. Der schwerwiegendste davon: Die Bledenöffnung der Optik schloss sich nicht automatisch. Dies soll eigentlich verhindern, dass das Teleskop ohne Kontrolle im Safe Mode zufällig auf die Sonne zielt, was die Sensoren zerstören würde.

Ein „unerwarteter Fehler“ wurde auch von der Wide Field Camera 3 gemeldet. Die Code-Änderung selbst diente dazu, Schwankungen in einem der Gyroskope des HST zu kompensieren, die für die Ausrichtung des Teleskops verwendet werden. Der Patch darf nicht mehr verwendet werden, bis ein Fix hochgeladen werden kann.

Sechs neue Gyroskope und die Wide Field Camera 3 wurden während der Space Shuttle Service-Mission STS 125 im Jahr 2009 eingebaut. Drei dieser Gyroskope sind seither ausgefallen und das HST benötigt die verbleibenden drei für maximale Effizienz, obwohl es auch mit nur einem noch nützliche wissenschaftliche Arbeit leisten kann.

Der 30. Jahrestag des Starts des Teleskops wurde im vergangenen Jahr gefeiert und die Ingenieure hoffen, dass es noch eine Weile weiterläuft, auch wenn die Shuttles, von denen aus es ursprünglich gewartet wurde, nicht mehr existieren. Sein Nachfolger, das James Webb Space Telescope, hätte längst übernehmen sollen, doch es gab wiederholt Verzögerungen. Dieses Jahr soll es aber schließlich starten können.

Quelle: funkamateur.de (DL2MCD)