Wettersonden

 Von Rolf DK3MZ

Animiert von vielen früheren Amateurfunkfuchsjagden  des ARDF und der erfolgreichen Teilnahme an der Ballonfuchsjagd im letzten Jahr in den Niederlanden ausgerichtet von der VERON mit 54 Teilnehmern die das Ziel erreicht haben bin ich nun auf Wettersonden gekommen.

Wettersonden oder Radiosonden werden von Wetterdiensten regelmäßig mit einem Ballon gestartet, erreichen Höhen bis ca. 30.000 Meter und fallen dann am Fallschirm auf die Erde zurück.

Während des Fluges übermitteln sie ständig Wetter – und GPS Daten an die Bodenstationen.

Da die Daten per Funk  auf  Frequenzen zwischen 400 bis 406 Mhz. übermittelt werden sind sie ideal zu empfangen, und am Boden per Peilung zu finden.

Da in DL täglich ca. 30 Sonden starten hat es sich zum Sport entwickelt, solche Sonden zu finden.

Unter den Sondensuchern sind natürlich auch viele Funkamateure.

Was braucht man um erfolgreich mitzumachen:

1. Peilempfänger für den Frequenzbereich

Da die meisten keinen speziellen Peilempfänger haben bietet sich ein 70 cm Handfunkgerät an. Diese haben meist einen erweiterten 70 cm Empfänger man kann z. B. die Sonde vom DWD Startort Essen auf 405,300 Mhz mit der normalen Geräteantenne gut hören.

Ich benutze ein Yaesu VX3 und einen vorschaltbaren Abschwächer zum Peilen im Nahbereich. Damit ist die Sonde auch auf weniger als 50 Meter noch gut zu orten.

2. Peilantenne

Bei mir am Anfang im Einsatz : Eine HB9CV für 70 cm.

Jetzt eine selbstgebaute Richtantenne nach DK7ZB ( hervorragende Bauanleitungen findet man auf seiner Internetseite ! ).

Beste Peilergebnisse  ergeben sich natürlich wenn die Antenne für 400 bis 406 Mhz ausgelegt ist, Amateurfunkantennen für 70cm funktionieren natürlich auch, aber  mit etwas schlechterem Resultaten.

3. Basisdaten zu den Sonden

Wo und wann startet eine Sonde , auf welcher  Frequenz sendet sie, wie wird die Flugrichtung sein und wo wird sie landen. ???????

Die Daten findet man z.B. auf der Internetseite http://wettersonde.net

Den Reiter “ Karte“ anklicken und auf einer Karte sieht man alle Startorte (rote Punkte) und Stationen, die diese Sondenflüge verfolgen und die Flugbahn auf die Karte projizieren (blaue Punkte). http://www.wettersonde.net/map.php

Aktuell fliegende Sonden werden mit Flugbahn auf der Karte dargestellt.

Da die Sonden nur mit ca. 60 mW senden kann die Flugbahn nicht bis zur Landung auf der Karte verfolgt werden und endet meist in einer Höhe von 1500m bis 500m je nach Empfang durch die festen Empfangsstationen.

Alle wichtigen Daten wie Koordinaten Flugrichtung und aktuelle Geschwindigkeit werden angezeigt. Damit kann das Landegebiet festgelegt werden.

Am Boden liegend sind diese Sonden ca. max. 1000 Meter weit hörbar und damit peilbar. Also in die Nähe fahren und peilen wie bei jeder Fuchsjagd.

Die Seite http://wettersonde.net bietet viele Möglichkeiten.

Einfach mal ausprobieren.

z. B. Reiter “Karte“ : Karte wird angezeigt..

Die meisten Sonden starten ca. 12 Uhr und 0 Uhr also mal um 12:30  Uhr reinschauen und die aktuellen Flugbahnen sehen. Roten Startpunkt anklicken und die letzten Sonden werden angezeigt.

Auf Sondennummer klicken und der Flug wird angezeigt. Links am Kartenrand den dritten Button mit den zwei schwarzen Pfeilen anklicken und die Vorschau zeigt an wie die nächsten Sonden wohl fliegen werden.

Beindruckend ist der Reiter oben rechts “Landepunkte“.

Damit ist die Menge der Sondenflüge auf der Karte sichtbar und man kann die Karte verschieben und zoomen und  nachschauen ob in der Nähe schon mal Sonden gelandet sind. 

Also einfach mal alle Möglichkeiten ausprobieren.

Bei weiterem Interesse : Es gibt etliche Internetseiten zu Wettersonden und Sondensuche bis hin zum Umbau der Sonden für den Amateurfunk.

4. Einen starken Willen die Sonde zu finden.

Denn man muss evtl. eine mehr oder weniger weite Strecke fahren.

Am Landeort kann es Wiese Feld oder Gebäude oder sogar Wald oder Wasser  geben.

Eventuell sind die letzten 500 bis 1000 Meter zu Fuß durch Feld oder Wald zurückzulegen.

Wenn die Sonde dann mit dem Fallschirm hoch im Baum hängt ist das nicht besonders motivierend.

Im einfachsten Fall sieht man aus einiger Entfernung schon den Fallschirm auf dem Feld liegen und kann dann dem Faden zu der angehängten Sonde  folgen.

Da die Sonde nur 15 cm lang 5 cm breit und 5 cm hoch ist sieht man sie nie direkt.

Aber dafür ist ja die Peilausrüstung. Und wenn man zu spät ankommt hat sie schon ein anderer mitgenommen oder die Batterien sind leer und sie sendet nicht mehr.

Bis jetzt habe ich ca. 12 Sonden u. a. aus Essen Meppen Norderney den Niederlanden und Belgien.

Übrigens, meine erste Wettersonde habe ich am 09.10.2018 auf einer Wiese in Langenberg auf dem Hordtberg nahe der Hüserstr. gefunden.

selbstgeschossene Sondenbilder http://www.flickr.com/photos/dj7et/albums/72157678335631918

Eventuell sehen wir uns ja mal am Landepunkt einer Sonde. ( oder beim Gastbesuch bei R07 )

 73 aus Gelsenkirchen /// Rolf DK3MZ